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Das hält Interessenten vom Immobilienkauf ab

AssCompact berichtet über eine Umfrage im Auftrag von ImmoScout24 und immoverkauf24. Dazu hat YouGovDeutschland GmbH Kaufinteressenten gefragt, was sie derzeit davon abhält, sich eine Immobilie anzuschaffen. Wie die Ergebnisse zeigen, sind es vor allem Sorgen um die Finanzierung, die Kaufinteressenten momentan am häufigsten vor dem Immobilienerwerb zurückschrecken lässt.

Auch Investitionskosten im Zuge von Klimaauflagen sind laut Erhebung ein häufiger Grund für die Kaufzurückhaltung. So hat der Streit der Ampel-Koalition über den verpflichtenden Einbau von klimaschonenden Heizungen bei Kaufinteressenten offenbar Spuren hinterlassen.

Fast jeder Vierte (23%) sieht vom Immobilienkauf ab aus Sorge, hohe Investitionskosten für Heizung, Dämmung & Co. nicht aufbringen zu können. Besonders groß ist die Verunsicherung bei Eltern von minderjährigen Kindern (26%) und bei Menschen zwischen 45 und 54 Jahren (29%).

Wie die Umfrage weiter zeigt, haben Kaufinteressenten aber auch in puncto Eigenkapital Bedenken. So gibt für über ein Drittel (37%) der kaufwilligen Menschen in Deutschland zu wenig Eigenkapital den Ausschlag, sich keine Immobilie anzuschaffen. 35% geben als Hinderungsgrund für den Immobilienerwerb zu hohe Preise an. Fast ein Viertel (21%) nennt zudem als Hürde überfordernde Finanzierungsraten.

„Es ist zurzeit eine herausfordernde Gemengelage für Menschen, die Eigentum erwerben möchten: Angesichts der ausgeprägten Inflation und gestiegener Zinsen verlangen Banken bei Immobilienfinanzierungen einen höheren Eigenkapitalanteil als noch vor einem Jahr“, erläutert Cinja Kinnemann, Geschäftsführerin von immoverkauf24. Und das bei einem immer noch sehr hohen Preisniveau.

Laut Kinnemann zeige die anziehende Nachfrage im ersten Quartal 2023 aber, dass die Zuversicht wieder wächst. Dies sei auch darauf zurückzuführen, dass sich Preisvorstellungen von Verkäufern und Käufern annähern. „Der Wunsch nach Eigentum ist bei der Mehrheit der Deutschen nach wie vor vorhanden“, so Kinnemann.

Frauen machen sich der Erhebung zufolge häufiger Sorgen um einen zu geringen Eigenkapitalanteil bei einer Finanzierung als Männer. Während 40% der Frauen dahingehend Befürchtungen haben, sind es bei Männern nur 35%.

Und auch vom Alter her zeigen sich Unterschiede: Beim Blick auf die Finanzierbarkeit von Immobilien sind Menschen zwischen 45 und 54 Jahren überdurchschnittlich pessimistisch gestimmt.

Eine eigene Immobilie bindet die Besitzer auch. Das lässt fast jeden Sechsten zurückschrecken. Die mit einem Eigenheim einhergehende Verantwortung hält gut 15% vom Kauf ab. Für 12% ist der Verlust an Flexibilität ausschlaggebend. Wie die Studie weiter zeigt, sehen Befragte in Ostdeutschland häufiger vom Immobilienkauf ab (16%), um flexibel zu bleiben. In Westdeutschland liegt der Anteil nur bei 11 %. Besonders hoch ist die Quote derjenigen, die auf Flexibilität statt Eigenheim setzen, mit 25% in Berlin.

[Juni 2023]

Preise für Häuser und Wohnungen fallen im Rekordtempo

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, haben die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im ersten Quartal im Rekordtempo nachgegeben. Sie fielen um durchschnittlich 6,8% gegenüber dem Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Im Vergleich zum 4. Quartal 2022 waren Wohnimmobilien im ersten Quartal durchschnittlich 3,1% günstiger. „Ausschlaggebend für den Rückgang der Kaufpreise dürfte weiterhin eine gesunkene Nachfrage infolge gestiegener Finanzierungskosten und der anhaltend hohen Inflation sein“, erklärten die Wiesbadener Statistiker.

Sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen waren deutliche Preisrückgänge zu verzeichnen, wobei die Preise für Wohnimmobilien in den Städten stärker zurückgingen als in den ländlichen Regionen. Die größten Preisrückgänge im Vergleich zum Vorjahresquartal waren laut Destatis in den Top-7-Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) zu beobachten. Hier gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 10,4% zurück, für Wohnungen musste 6,4% weniger gezahlt werden.

In den kreisfreien Großstädten waren Ein- und Zweifamilienhäuser mit minus 9,7% und Eigentumswohnungen mit minus 5,7% ebenfalls deutlich günstiger als im Vorjahresquartal. Aber auch in den dünn besiedelten ländlichen Kreisen waren die Preisrückgänge deutlich: Ein- und Zweifamilienhäuser waren 7,8% günstiger als im 1. Quartal 2022, Eigentumswohnungen kosteten 5,3% weniger als im Vorjahresquartal.

[Juni 2023]

Eigentümer interessiert das Smart-Home

Die TU Darmstadt hat mit BAUFi24 die Studie „So wohnen wir in Zukunft: Wie die Digitalisierung das Wohnen verändert“ vorgestellt.

Ca. 75% können sich danach vorstellen, in Smart-Home zu investieren. Gründe z.B.: Komfort und Kommunikation, u.a. wegen des Trends zum Homeoffice.

Beim Energiemanagement wollen rd. 74% digitale Technologien nutzen. Bislang sind dies knapp 39%.  U.a. soll digitale Heizungssteuerungen Kosten für Heizung und Strom sparen.

Auch für den Bereich Gesundheit/Pflege, wo bislang rd. 11% solche Technologien verwenden, wollen dies zukünftig gut 38% einsetzen. Der Pflegenotstand wie demografische Wandel sind Treiber. Wenn z.B. Daten einer Person automatisch erfasst und direkt an Ärzte übermittelt werden, kann das zu einer Entlastung in der Pflege führen.

Noch stoppen die Preise die Umrüstung. Rd. 16,8% des Immobilienwerts sollen jedoch im Schnitt aufgewendet werden. Bei 500.000 Euro also 84.000 Euro. Denn die Befragten sind vom langfristigen Nutzen überzeugt. Über 50% glaubt, dass es den Werterhalt stützt. Und 70% meinen, dass die Nachfrage nach smartem Wohnen in den nächsten 5 Jahren zunimmt.

Der Trend zum digitalen Arbeiten führt dazu, dass Innenstädte als weniger attraktiv gelten und Lagen am Stadtrand/im Grünen profitieren.

Damit der digitale Ausbau vorankommt, muss der Staat aber weiter die Infrastruktur ausbauen. Denn ca. 75% halten die öffentliche digitale Infrastruktur hier noch für unzureichend.

[Juni 2023]

„Klimafreundlicher Neubau“ – Mittel aufgestockt

Zu der Summe von 1,1 Mrd. Euro, die seit März 2023 bereitgestellt wurden, hat das Bundesbauministerium mit Unterstützung des Bundesfinanz- und des Bundeswirtschaftsministeriums die Mittel um 888 Mio. Euro aufgestockt. Ohne die zusätzlichen Mittel hätte ein Förderstopp gedroht.

Mit dem Programm wird das klimafreundliche Bauen gefördert, wobei der energetische Standard eines Effizienzhauses 40 (EH 40) erreicht werden muss.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, erklärt dazu: „Unsere Neubauförderung ist ein Erfolg. Sie wird sehr gut nachgefragt, deshalb habe ich mich für eine Aufstockung eingesetzt. Diese haben wir jetzt bekommen, so dass das Programm bis Ende des Jahres gesichert ist“.

[Juni 2023]

„WohnBarometer“ von ImmoScout24

Das „WohnBarometer“ zeigt im ersten Quartal 2023 eine deutliche Zunahme der Angebotsmieten, weshalb der Kauf trotz höheren Zinsniveaus weiter sinnvoll sein kann.

Eine Analyse dazu vergleicht die Wohnflächen von Kaufobjekten für 400.000 Euro mit Mietobjekten für 1.550 Euro Kaltmiete. Bei der Finanzierung wurde ein Eigenkapital in Höhe von berücksichtigt und ein Zinssatz für 10 Jahre fest von 3,45% sowie 2% Tilgung. Die Kaltmiete und die Kreditrate sind somit „identisch“.

In Metropolen bekommt man für die v.g. Kaltmiete eine Wohnung von ca. 75qm zur Miete. In Großstädten mit über 100.000 Einwohnern gibt es hingegeben bereits 85 qm, im Umland 107qm und im ländlichen Raum sogar 132qm.

Laut ImmoScout24 ist in Metropolen die Nachfrage nach Objekten zur Miete zehnmal höher als nach Eigentumswohnungen. Wer dort über ausreichend Eigenkapital verfügt, hat also u.U. bessere Chancen, eine geeignete Eigentumswohnung zu finden. Aber: Die alleinige Betrachtung der Monatsrate sowie der Rate für die Bank ist nur eine Momentaufnahme. Welche Lösung langfristig besser ist, hängt nicht nur von den aktuellen Mieten, Kaufpreisen, künftigen Investitionen und Zinsen ab, sondern auch von deren Entwicklung in den kommenden Jahren. Immoscout24 empfiehlt daher eine umfassende Beratung.

[Juni 2023]

KfW-Sanierungsrechner

Gemeinsam können wir über einen KfW-Sanierungsrechner das Potential einer energetischen Sanierung zu ermitteln. Auch lässt sich damit ein Modernisierungsfahrplan inklusive Kostenschätzung erstellen. Zusätzlich lässt sich berechnen, wie viel Energiekosten durch eine Sanierung einer Bestandsimmobilie eingespart werden und welche Fördermittel es gibt.

[Juni 2023]

Start KfW-Programm (300) Wohneigentum für Familien (WEF) ab 01.06.2023

Wer kann Anträge stellen?

Natürliche Personen (Privatpersonen)

  1. die alleine, als gemeinsamer Haushalt mit Ehe- oder Lebenspartner oder als eheähnliche Gemeinschaft selbstgenutztes, klimafreundliches Wohneigentum bauen oder ersterwerben wollen 
  2. die Eigentümer bzw. mind. zu 50% Miteigentümer des Wohneigentums werden
  3. bei denen mindestens ein Kind im Haushalt lebt, welches bei Antragstellung das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat
  4. deren zu versteuerndes jährliches Haushaltseinkommen 60.000 Euro bei einem Kind, zuzüglich 10.000 Euro je weiterem Kind nicht überschreitet – maßgeblich ist der Durchschnitt aus den zu versteuernden Einkommen des zweiten und dritten Jahres vor Antragsstellung
    (Bsp: Bei Antragstellung in 2023 -> Durchschnitt des zu versteuernden Einkommens aus 2021 und 2020) 
  5. die, bzw. deren Kinder bei Antragstellung über kein Wohneigentum verfügen.

Was wird gefördert?

  1. Gefördert wird der Neubau sowie der Ersterwerb von neu errichtetem, selbstgenutztem und klimafreundlichem Wohneigentum.
  2. Die Förderung erfolgt mit einem zinsgünstigen Kredit.

Folgende Förderstufen werden gefördert:

  1. Klimafreundliches Wohngebäude
  2. Klimafreundliches Wohngebäude – mit QNG

Kredithöchstbeträge für die Förderstufe „Klimafreundliches Wohngebäude“:

  1. ein oder zwei Kinder: maximaler Kreditbetrag 140.000 Euro
  2. drei oder vier Kinder: maximaler Kreditbetrag 165.000 Euro
  3. ab fünf Kinder: maximaler Kreditbetrag 190.000 Euro

Kredithöchstbeträge für die Förderstufe „Klimafreundliches Wohngebäude – mit QNG“:

  1. ein oder zwei Kinder: bis zu 190.000 Euro
  2. drei oder vier Kinder: bis zu 215.000 Euro
  3. ab fünf Kinder: bis zu 240.000 Euro

Die Wohneinheit muss für mind. 5 Jahre ab Einzug selbst genutzt werden. Die Verpflichtung zur Selbstnutzung endet jedoch spätestens mit Ende der ersten Sollzinsbindung. Entfällt die Selbstnutzung innerhalb der vorgegebenen Nutzungsdauer, erhöht sich ab dem Zeitpunkt des Eintritts der Änderung der Sollzins um 1% p.a.

Für den Antrag ist Energieeffizienz-Experte einzubinden, für die Förderstufe QNG zusätzlich ein Nachhaltigkeits-Berater und eine Zertifizierungsstelle.

Antragstellung

  1. Planungs- und Beratungsleistungen dürfen vor Antragstellung erbracht werden.
  2. Als Vorhabensbeginn gilt grundsätzlich der Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden Lieferungs- oder Leistungsvertrags.
  3. Abweichend gilt als Vorhabensbeginn der Beginn der Bauarbeiten vor Ort, wenn vor Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden Lieferungs- oder Leistungsvertrags ein dokumentiertes Beratungsgespräch mit dem Finanzierungsinstitut oder einem Finanzvermittler stattfand.
  4. Das Beratungsgespräch ist auf dem Formular „Nachweis eines Beratungsgesprächs“ zu dokumentieren.
  5. Bei Antragstellung zum förderfähigen Ersterwerb eines Gebäudes gilt der Abschluss des Kaufvertrags als Vorhabensbeginn
  6. Abweichend gilt als Vorhabensbeginn die erste Kaufpreiszahlung, wenn der Kaufvertrag eine automatisch aufschiebende/auflösende Bedingung enthält.
  7. Grundlage für den Antrag ist die von der Expertin oder dem Experten für Energieeffizienz erstellte „Bestätigung zum Antrag“ (BzA).

Zur Antragstellung sind folgende Unterlagen notwendig

  1. Die von einem Energieeffizienz-Experten erstellte und von den Antragsteller unterzeichnete „Bestätigung zum Antrag“ (BzA).
  2. Die Einkommensteuerbescheide des zweiten und dritten Kalenderjahres vor Antragsstellung der im künftigen Haushalt wohnenden Ehe- oder Lebenspartner / Partner aus einer eheähnlichen Gemeinschaft, beziehungsweise des Alleinerziehenden
    (Bsp: Bei Antragstellung in 2023 sind die Einkommensteuerbescheide aus den Jahren 2021 und 2020 einzureichen).
  3. Die Geburtsurkunde(n) für alle eigenen und angenommenen Kinder, die bei Antragstellung das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und im Haushalt der Antragstellenden oder deren im künftigen Haushalt wohnenden Ehe- oder Lebenspartner leben.

[Juni 2023]

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): Einführung 35-jähriger Laufzeitvarianten zum 01.06.2023 im KfW-Programm 124

Ab dem 01.06.2023 führt die KfW im Wohneigentumsprogramm (124) zusätzlich die folgenden beiden Laufzeitvarianten mit bis zu 35 Jahren Laufzeit ein:

– Laufzeit bis 35 Jahre, 1 bis 5 tilgungsfreie Anlaufjahre, 5 Jahre Zinsbindung (35/5/5)

– Laufzeit bis 35 Jahre, 1 bis 5 tilgungsfreie Anlaufjahre, 10 Jahre Zinsbindung (35/5/10)

Die bisherigen Laufzeitvarianten bleiben unverändert bestehen.

[Juni 2023]

Wohnen in Deutschland 2023

Die große Studie „Wohnen in Deutschland 2023“ des Verbands der Sparda-Banken, umgesetzt von der IW Consult GmbH, dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) zeigt: Für ein Eigenheim müssen durchschnittlich fast 3.250 € je m² investiert werden. Vor 2 Jahren lag der Wert noch bei etwas unter 2.700 Euro.

Allein in den letzten 2 Jahren sind die Preise also im Durchschnitt um rund 20% gestiegen. Seit 2005 bis 2022 zogen die Preise sogar um durchschnittlich 129,2% an. Das entspricht einem jährlichen Anstieg von 5,0%.

In der Bevölkerung besteht weiterhin der große Wunsch nach Wohneigentum. Eigentum gibt in Zeiten globaler Krisen Sicherheit und hilft beim Vermögensaufbau. 2022 ist Deutschland durch eine hohe Einwanderung so stark gewachsen wie noch nie. Verbunden mit geringer Bautätigkeit, hohen Baukosten und weiteren gewichtigen Gründen spricht viel dafür, dass sich der Wohnimmobilienmarkt auch in Zukunft langfristig stabil entwickelt.

Trotz aller Unsicherheiten durch geopolitische Spannungen und hohe Inflationsraten plant nach wie vor jeder vierte Mieter bis 50 Jahre in den nächsten 2 bis 3 Jahren oder zu einem späteren Zeitpunkt den Erwerb von Wohneigentum. Dieser Wunsch nach einem dem eigenen Häuschen mit freien Gestaltungsmöglichkeiten zeigt sich auch in der Bereitschaft von 43% der Befragten, sich für den Erwerb stark oder sogar sehr stark einschränken zu wollen. Das lohnt sich: Der Anteil der Befragten, die mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden sind, ist unter Wohneigentümern mit 59% fast 3x so hoch wie unter Mietern.

Metropolen sind Magnete für Jüngere aus ganz Deutschland: Alle Metropolen verzeichnen starke Wanderungsgewinne bei den Einwohnern von 18 bis unter 30. Auf München (79,5 je 1.000 Einwohner der Altersgruppe) folgen beim Wanderungssaldo Berlin (65,9) und Düsseldorf (63,3). Familien hingegen ziehen verstärkt ins direkte Umland und pendeln zu ihren Arbeitsplätzen: In die 7 Metropolen pendeln insgesamt fast 2,5 Mio. Menschen. Das hat deutliche Auswirkungen auf die Immobilienpreise im Umland. Außer rund um Frankfurt ziehen in den letzten 5 Jahren die Preise im Umland der Metropolen durchschnittlich stärker an als in den Metropolen selbst. Im Umland von Berlin haben sich die Preise seit 2017 fast verdoppelt (+96%), während sie in Berlin um 59,3% gestiegen sind. Rund um Hamburg beträgt die Preissteigerung 76,8% und in der Hansestadt 56,2%.

Die umfassende Analyse des Wohnimmobilienmarktes „Wohnen in Deutschland 2023“ betrachtet schwerpunktmäßig regionale Preisentwicklungen in Deutschland, bietet einen Fokus für Metropolen und deren Umland und ordnet die Erschwinglichkeit von Immobilien in den einzelnen Regionen ein.

Im Mittelpunkt stehen zudem 9 wichtige Gründe für eine langfristige Preisstabilität des deutschen Wohnimmobilienmarkt. Außerdem werden Wanderungs- und Pendlerbewegungen sowie die zukünftige Entwicklung des Immobilienmarktes auf Kreisebene untersucht. Ergänzt wird die Studie durch die Ergebnisse einer großen repräsentativen Bevölkerungsbefragung zu den Wohnpräferenzen der Bevölkerung Deutschlands.

Das Online-Tool zur Studie – auch zum Download – ist unter www.sparda-wohnen2023.de verfügbar. Hier können detaillierte Informationen zu Ihrer gewünschten Region interaktiv abgerufen und verglichen werden.

[Mai 2023]

Kann ich mir eine Immobilie leisten?

Die Umbrüche am Immobilienmarkt verunsichern die Menschen nach wie vor und daher hat die Interhyp Gruppe in einer aktuellen Leistbarkeitsstudie nachgefragt, in welchem Spannungsfeld die Menschen sich derzeit bewegen.

So sind die Deutschen einerseits sehr kompromissbereit, was Lage und Ausstattung angeht, gleichzeitig wollen sie sich für den Immobilienkauf nicht zu stark einschränken. Die Immobilienpreise werden als weniger abschreckend und der Markt als weniger leergefegt empfunden, aber letztlich bleibt die Angst vor der hohen finanziellen Belastung – wobei eben diese Angst häufig auf einem Bauchgefühl beruht. Denn ob sie sich eine Immobilie leisten können oder nicht, rechnen sich nur die Wenigsten wirklich aus. „Der Markt ist herausfordernd, keine Frage, gleichzeitig bietet er den Menschen auch Chancen. Um diese nutzen zu können, müssen sie sich aber intensiv mit einem Immobilienkauf befassen und das Projekt durchrechnen. Und genau das machen nach wie vor zu wenige Interessentinnen und Interessenten“, sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe.

Bauchgefühl statt Fakten

Bei der Frage „Kann ich mir eine Immobilie leisten oder nicht?“, verlassen sich die Immobiliensuchenden in Deutschland weiterhin auf ihr Bauchgefühl. Nur 37% der Befragten haben sich die monatlichen Finanzierungskosten ausgerechnet. Das sind vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. 54% der Befragten orientieren sich hingegen an den Immobilienpreisen in ihrer Region. 49% nehmen ihr monatliches Einkommen als Grundlage für die Einschätzung und 31% orientieren sich an den gestiegenen Kreditzinsen. „Das sind natürlich alles Faktoren, die eine wichtige Rolle bei der Finanzierung spielen. Gleichzeitig ist eine Finanzierung immer sehr individuell, daher sollte man sich nicht sofort vom Zinsniveau oder den Durchschnittspreisen abschrecken lassen“, sagt Utecht.

Kompromissbereit ja, aber Urlaub muss noch drin sein

Die Lage und die eigenen Ansprüche: Bei beiden Punkten sind die Menschen im Vergleich zu 2022 deutlich kompromissbereiter geworden. Auf die Frage, wodurch der Immobilienerwerb möglich ist, antworteten 26%, dass sie weniger anspruchsvoll sind und sich zum Beispiel auch eine kleinere Immobilie kaufen würden. Zum Vergleich: 2022 sagten das 19%. Bei der Lage würden 28% eine andere erwägen, als eigentlich geplant. Darüber hinaus spielt Eigenleistung nach wie vor eine wichtige Rolle: 41% gaben an, viel selbst machen zu wollen und dadurch zu sparen. 40% setzen auf einen Glückstreffer und 35% hoffen, durch hartnäckiges Suchen erfolgreich zu sein. Trotz dieser hohen Kompromissbereitschaft hat jeder dritte angehende Immobilienkäufer den Immobilienkauf verschoben oder hinausgezögert. 2022 sagten das noch 29%. „So viele Kompromisse die Menschen zum Beispiel bei der Lage eingehen würden, gibt es dennoch bei vielen klare Grenzen, was die Einschränkungen angeht“, sagt Utecht. Auf die Frage „Was führte dazu, dass Sie für den Immobilienkauf nicht mehr ausgeben wollen?“ sagten 54%: Ich bin nicht bereit, noch höhere Finanzierungskosten zu tragen und meine Lebensqualität dafür einzuschränken.“ 2022 sagten das noch 46%. Ein Viertel der Befragten sagte, ihnen seien in der aktuellen Situation (Ukraine-Krieg, Inflation) die Unsicherheit beziehungsweise die monatliche Belastung zu groß. 39% fühlen sich mit so hohen Kreditsummen unwohl, weil sich Lebensumstände immer ändern können und die Hälfte der Befragten möchte nicht so lange einen Kredit abbezahlen.

Bestandsimmobilie ja, aber kein unsanierter Altbau

Welche Immobilie soll es nicht sein? Die Antwort ist eindeutig: Für 54% der Befragten kommt eine unsanierte Bestandsimmobilie mit hohem Energiebedarf nicht in Frage. Als Gründe geben die Menschen vor allem den hohen Aufwand für die Modernisierung, Dämmung und Instandhaltung an (65%) sowie die unkalkulierbaren Kosten für die Modernisierung (63%). Gewünscht wird stattdessen ein energieeffizienter Neubau (88%), alternativ eine sanierte Bestandsimmobilie (93%). „Interessentinnen und Interessenten sollten unsanierte Bestandsimmobilien nicht grundsätzlich ausschließen. Unsere Daten zeigen, dass die Preise für solche Objekte von Q2 2022 zu Q1 2023 mit 9% am stärksten gefallen sind. Mit einem klaren Sanierungsplan kann so eine Immobilie gerade in einem herausfordernden Markt eine Chance für den Einstieg in den Immobilienmarkt sein“, sagt Utecht.

Ohne die Familie geht es nicht

160.000 Euro – so viel Eigenkapital haben die Kundinnen und Kunden von Interhyp 2022 durchschnittlich in ihre Finanzierung eingebracht. „Das können Menschen Anfang bis Ende 30 meist nur aufbringen, wenn beide Partner sehr viel verdienen oder Unterstützung von der Familie bekommen. Und dass man aus einer Familie kommt, die einem etwas vererben oder schenken kann, ist nicht selbstverständlich“, sagt Jörg Utecht. Die Befragten der Leistbarkeitsstudie bestätigen das: 1/3 hat die Immobilie unter anderem mit geerbtem oder geschenktem Geld finanziert. Neben dem nötigen Eigenkapital sind staatliche Förderungen ein wichtiger Bestandteil für die Menschen. Jedoch hat das Vertrauen in diese Förderungen im vergangenen Jahr spürbar gelitten. 1/4 nennt bürokratische Hürden als Grund für das nachgelassene Vertrauen, für 23% liegt es an schlechten Konditionen.

[Mai 2023]