Wie das Fachmagazin AssCompact berichtet, hat das Immobilienportal immowelt die Entwicklung von Angebotsmieten von Bestandswohnungen in 79 Großstädten hierzulande unter die Lupe genommen. Nachdem die Mietpreisentwicklung 2021 an Dynamik verloren hatte, sind 2022 vielerorts wieder deutlichere Anstiege zu verzeichnen. Laut immowelt haben sich die Angebotsmieten in 75 von 79 untersuchten Großstädten von 2021 auf 2022 erhöht. In 34 Städten haben die Mieten um mindestens 5% zugelegt.

Dies sei auf den Zuzug von Geflüchteten infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zurückzuführen sowie auf die gestiegenen Bauzinsen. Viele Menschen könnten sich den Immobilienkauf nicht mehr leisten. Folglich wächst die Nachfrage nach Mietobjekten , was wiederum die Mietpreise nach oben treibt.

In den ohnehin hochpreisigen Millionenstädten sind Mietwohnungen von 2021 auf 2022 abermals teurer geworden. In München sind die Angebotsmieten im Vergleich zum Vorjahr um 4% nach oben geklettert und liegen aktuell im Median bei 18,70 Euro pro m². Vor einem Jahr waren es noch 18 Euro pro m². In Hamburg haben die Mieten von Bestandswohnungen innerhalb eines Jahres sogar um 7% zugelegt. Hier kostet der Quadratmeter zur Miete derzeit 12,50 Euro. Etwas günstiger wohnen Mieter in Berlin mit 10,90 Euro und Köln mit 11,90 Euro. Doch auch hier haben sich die Quadratmeterpreise verteuert.

Auch in anderen hochpreisigen Großstädten haben die Mietpreise weiter angezogen. So sind etwa in Stuttgart die Angebotsmieten um 3% teurer geworden und liegen derzeit im Median bei 13,90 Euro pro m2. Stuttgart hat Frankfurt am Main in der Rangliste der teuersten Großstädte Deutschlands überholt und landet nun hinter München auf Rang 2.

In der Mainmetropole haben die Mietpreise im vergangenen Jahr minimal nachgegeben: Nach einem Rückgang von 1% kommt der Quadratmeter derzeit auf 13,50 Euro. Laut immowelt ist in Frankfurt nun allem Anschein nach die Grenze des Bezahlbareren erreicht und die Mietpreise sinken zum ersten Mal seit Jahren leicht. 

In anderen hochpreisigen Städten geht der Mietpreisanstieg dagegen weiter. So ist in Freiburg ein Plus von 4% zu beobachten, in Heidelberg sind es sogar +7%. Auch in Darmstadt (+4%) und Mainz (+2%) haben die Angebotsmieten weiter zugelegt.

Doch auch in Städten, die bislang nicht zu den teuersten gehörten, müssen die Menschen immer mehr an Miete zahlen. Die stärksten prozentualen Zuwächse weisen dabei mehrere kleinere Großstädte auf, die bereits während der Pandemie eine steigende Nachfrage verzeichneten. Am größten ist der Anstieg in Lübeck, wo der Quadratmeter um 13% gestiegen ist und im Median 9,80 Euro kostet. Den zweitstärksten Zuwachs verzeichnet Potsdam mit 11% binnen eines Jahres. Hier kommt der Mietpreis pro m2 auf 10,90 Euro. Laut Analyse von immowelt sind die Angebotsmieten in der Landeshauptstadt Brandenburgs damit inzwischen auf dem Niveau von Berlin. Auch in Münster und Reutlingen haben die Mieten im zweistelligen Bereich zugelegt. Nach einem Plus von jeweils 10% kostet der Quadratmeter in beiden Städten mittlerweile 11 Euro.

Günstiger sind Mietwohnungen hingegen insbesondere im Ruhrgebiet und im Osten Deutschlands. Die geringsten Angebotsmieten weist dabei Chemnitz aus. Hier kostet der Quadratmeter 5,30 Euro.

Weitere Informationen zur Analyse finden sich unter immowelt.de. 

[Januar 2023]