Wie ntv unter Bezugnahme auf die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichtet, will das Bundesbauministerium, unter der Leitung von Klara Geywitz, Familien mit kleinen und mittleren Einkommen beim Erwerb von Wohneigentum stärker fördern.
Insgesamt 350 Millionen Euro sind für den Fördertopf jährlich vorgesehen. Die Förderung soll ab April 2023 beginnen und für Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind und einem maximal zu versteuerndem Jahreseinkommen in Höhe von 60.000 Euro bereitstehen. Für jedes weitere Kind werden 10.000 Euro auf das Jahreseinkommen angerechnet.
Für Wohnungskonzernen oder Genossenschaften, die das Geld für den Mehrgeschossbau abrufen können, sollen weitere 650 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Dieser zusätzliche Topf ist auch für Selbstnutzer gedacht, die ein höheres Einkommen als 60.000 Euro erzielen oder auch für Einzelpersonen. Zudem sollen Kommunen oder Unternehmen für den Bau von beispielsweise Kitas, Schulen, Sporthallen oder Bürogebäuden, diese Mittel verwenden dürfen.
Gefördert werden sollen allerdings ausschließlich neue Gebäude, die über den Energieeffizienzhausstandard 55 hinausgehen. Fraglich ist, ob die Mittel für die sicher sehr hohe Nachfrage ausreichen werden bzw. wie schnell die Mittel ausgeschöpft sein werden. Hier sei an die energetischen Fördermitteln der KfW erinnert, die innerhalb weniger Stunden vergriffen waren. Zudem bleibt abzuwarten, inwieweit diese Förderung, insbesondere in Bezug auf die aktuell sehr restriktive Kreditvergabepraxis der Banken, Familien mit geringen oder mittleren Einkommen weiterhelfen wird. Eigenkapitalersetzende Darlehen wären hier sicher eine bessere Variante als nur reine Zinsvergünstigungen.
[Oktober 2022]