Viele Banken haben die sogenannte Haushaltsrechnung nach oben angepasst oder werden das noch machen. Hintergrund sind stark gestiegenen Kosten für Energie, Einkäufe etc.
In der Haushaltsrechnung werden u.a. die zu leistende Kreditrate für die Baufinanzierung, sonstige Kreditraten (z.B. Autokredit), pauschalierte Lebenshaltungskosten (variieren von Bank zu Bank) wie auch die Bewirtschaftungskosten für die Immobilie berücksichtigt.
Das die Lebenshaltungskosten gestiegen sind, erleben alle zurzeit beim täglichen Einkauf von Lebensmitteln, was die Banken nun stärker berücksichtigen (müssen).
Die Bewirtschaftungskosten setzten sich zusammen aus 1. den laufenden Kosten, z.B. Heiz-/ Stromkosten, die sich extrem verteuert haben. Dies führen uns die aktuellen Abrechnungen und Anpassungen von Abschlagszahlungen für Energie mehr als deutlich vor Augen. Daher rechnen Banken ebenfalls mit höheren Nebenkosten. Neben den v.g. laufenden Kosten sind 2. Instandhaltungsrücklagen (Reparaturen z.B. Dach, Fenster etc.) enthalten.
Aber auch Zinsänderungsrisiken werden deutlicher in der Haushaltsrechnung beachtet. So rechnen Banken – und das auch aufgrund von Vorgaben der Bankenaufsicht – nicht nur die aktuelle Baufinanzierungsrate, sondern oft eine kalkulatorische Rate, die höher liegen kann.
Denn sollten mit Ablauf der Zinsbindung, egal ob in 10/15 oder 20 Jahren, die Zinsen noch höher liegen als heute, so könnten auch die Kreditraten nochmals anziehen. In der Folge könnte der Kredit nicht mehr bedienbar sein, die Immobilie müsste verkauft werden.
Daher rechnen Banken (natürlich jede ein wenig anders) z.B. mit pauschal 8% Kreditbelastung auf die kalkulatorisch verbleibende Restschuld (ohne Sondertilgungen, da diese immer nur Optionen sind) oder einem Zinspuffer auf die die aktuellen Zinskonditionen und einer Mindesttilgung.
Fazit: Banken achten jetzt sehr genau auf eine ausreichende Bonität der Kunden und eine jederzeitige Bedienbarkeit der Baufinanzierung. Dies liegt im Übrigen auch im Interesse der Kunden. Wer möchte schon seine Immobilie verkaufen müssen…