Unser Kooperationspartner Prohyp hat das o.g. Thema aufgegriffen und noch einmal einiges klargestellt:
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat mit ihrer Forderung, es müsse „Schluss sein mit dem Zwang zur Wärmepumpe“, Kritik ausgelöst – denn einen solchen Zwang gibt es im Gebäudeenergiegesetz (GEG) nicht. Künftig soll der CO₂-Ausstoß eines Gebäudes ganzheitlich betrachtet werden, wobei Reiche betont, dass auch fossile Energieträger weiter genutzt werden können. Laut §72 GEG dürfen Heizkessel, die vor 1991 eingebaut wurden, nicht mehr betrieben werden, es gibt allerdings eine Reihe von Ausnahmen. Katherina Reiche will die Lebensdauer verlängern. Der Expertenrat für Klimafragen warnt hingegen vor steigenden CO₂-Kosten für fossile Heizungen, die zur Preisfalle werden könnten. Wer so eine Heizung einbaut, sollte in jedem Fall gut durchrechnen, ob sich das auch in Zukunft noch lohnt. Denn gerade bei vermieteten Objekten könnte es teuer werden. Bei schlecht gedämmten Häusern mit einer besonders schlechten Energiebilanz entfallen bis zu 95 % der CO₂-Steuer auf Vermieterinnen und Vermieter.
Die Debatte bremst derzeit die Heizungsmodernisierung. Das erste Quartal 2025 war für die Hersteller von Heizungssystemen besonders schwach. Nach Einschätzung des Zentralverbands Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK) wurde der starke politische Fokus auf die Wärmepumpe durchaus als ein indirekter Zwang wahrgenommen. Dies habe zu erheblichen Vorzieheffekten beim Austausch fossiler Heizungen geführt. Aktuell verfielen viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer eher in eine abwartende Haltung. Wie es mit der Förderung für Wärmepumpen weitergeht, dazu werde man sich „zu gegebener Zeit äußern”, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Dabei spielt die energetische Sanierung eine zentrale Rolle, einen klimaneutralen Gebäudebestand bis 2045 zu erreichen. Dafür müssten jährlich 1,7 % bis 1,9 % der Wohnimmobilien saniert werden – 2024 waren es laut BuVEG jedoch nur 0,69 %. Außerdem müssten bis 2030 fünf bis sechs Millionen Wärmepumpen eingebaut werden, derzeit sind es 1,7 Millionen. (Handelsblatt+, BDH, Deutsche Handwerkszeitung, Der Spiegel+)
[Mai 2025]