Weiterhin bestimmt die Corona-Pandemie die Wirtschaft und damit auch die Zinsmärkte. Einige Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihren Prognosen für 2022 bereits nach unten korrigiert, gehen aber immer noch von einem Wachstum in laufenden Jahr von rund 3,5% bis 4% aus. Auch die Inflation bleibt aktuell hoch und dieser Zustand kann noch etwas anhalten, bevor sie wieder sinkt. Die EZB hat zwar erklärt, eine Zinsanhebung des Leitzins in 2022 sei unwahrscheinlich, doch hat sie angekündigt im kommenden Jahr die Anleihen im Rahmen des Corona-Notkaufprogramms nicht zu verlängern.
Ende des letzten Jahres hat die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen, als sog. sicherer Hafen, zugenommen und so die Renditen gedrückt. Doch eine größere Zuversicht in ein bald besseres wirtschaftliches Umfeld hat die Zinsen schnell wieder steigen lassen. Ob dies anhalten wird, wird sich in der näheren Zukunft zeigen, da noch zu viele Unwägbarkeiten im Raum stehen.
Viele Bankexperten, die die Interhyp befragt hat, sehen eher eine Normalisierung der Lage, was langfristige Baufinanzierungen verteuern kann. So sehen die Allianz, Commerzbank, Deutsche Bank, DKB, HypoVereinsbank, ING, und Mhyp sehen in ihren Aussagen eine langsamen und leichten Aufwärtstrend zum Ende diesen Jahres. Hingegen sieht die Sparkasse Hannover die Konjunktur von der Corona-Pandemie – trotz ggf. zwischenzeitlicher Entspannungen und Nachholeffekten – weiter beeinträchtig und damit die Bedingungen für eine Zinswende nicht gegeben.
[Januar 2022]