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Immer weniger Eigenkapital für die Baufinanzierung

AssCompact berichtet einer Analyse von Dr. Klein hat der Beleihungsauslauf im Oktober erstmals die Marke von 88% überschritten. Kreditnehmer bringen somit immer weniger Eigenkapital in ihre Baufinanzierung ein.

Der Trend zeichnet sich bereits seit Längerem ab: Angehende Häuslebauer und Immobilienkäufer bringen immer weniger an eigenen Mitteln in ihre Immobilienfinanzierung ein. So hat sich der fremdfinanzierte Anteil am Beleihungswert der Immobilie im Oktober nun weiter erhöht. Wie Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Kreditvermittlers Dr. Klein Privatkunden AG, anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) berichtet, liegt der Beleihungsauslauf bei 88,07%. Damit hat er erstmals die Marke von 88% geknackt. Im Mai 2022 bewegte sich der Beleihungsauslauf zuletzt unterhalb von 80%. Seitdem ist er recht konstant gestiegen.

Ebenfalls erhöht hat sich der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen. Mit 9,34% war die Nachfrage nach Förderkrediten Michael Neumann zufolge im Oktober ähnlich hoch wie im Oktober 2023 – da belief sich der Anteil auf 9,48%. Zugleich überschreitet der Wert erstmals in diesem Jahr die Schwelle von 9%. Immobilienkäufer nutzen folglich wieder häufiger mögliche Vorteile staatlicher Unterstützung wie etwa einen besseren Bauzinssatz oder Tilgungszuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen.

Wie die Analyse von Dr. Klein weiter zeigt, sinkt die sogenannte Standardrate im Oktober auf ihren niedrigsten Stand seit August 2022 auf 1.375 Euro. Dies ist das Ergebnis der Musterrechnung basierend auf den Eckdaten 300.000 Euro Kreditsumme, 2% Tilgung, 80% Beleihungsauslauf sowie zehn Jahre Zinsbindung. Die Standardrate liegt somit 20 Euro unterhalb des Werts aus September. Das möge laut Neumann kaum der Rede wert sein, allerdings verzeichne diese beispielhaft berechnete, monatliche Rate seit einiger Zeit einen Abwärtstrend: Im Oktober 2023 lag die Standardrate, die die monatliche Belastung einer Baufinanzierung über einen langen Zeitraum hinweg vergleichbar macht, noch bei 1.563 Euro.

Die anfängliche Tilgung weist nach einem geringfügigen Anstieg im September wieder das Niveau von August auf und liegt im Oktober bei 1,74%. Ein sehr ähnliches Bild ergibt der Vergleich mit dem Vorjahresmonat: Hier lag der Satz, mit dem Immobilienkäufer ihr Darlehen anfänglich tilgten, bei 1,77%. Kreditnehmer setzen Neumann zufolge schon seit längerer Zeit darauf, durch eine eher niedrige Tilgungshöhe ihre Rate leistbarer zu machen. Selbst wenn dies eine längere Laufzeit der Finanzierung und eine höhere Zinslast insgesamt mit sich bringt.

Mit der durchschnittlichen Darlehenssumme ging es seit Anfang des Jahres stetig nach oben bis zu einem Höchststand im September. Im Oktober bewegt sich die Kreditsumme mit 313.000 Euro weiter auf diesem hohen Level. Das sind 26.000 Euro mehr als im Vorjahresmonat und bedeutet ein Plus von 36.000 Euro gegenüber Oktober 2022. Laut Neumann leihen sich Kaufwillige aktuell vergleichsweise hohe Summen bei einem Kreditinstitut, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu realisieren.

Die durchschnittliche Zinsbindung geht seit einigen Jahren zurück, wenn auch in kleinen Schritten. Im Oktober 2024 wählen Darlehensnehmer eine Zinsbindung für zehn Jahre und zehn Monate. Das sind sechs Monate weniger als im Oktober 2023. Verglichen mit Oktober 2022 hat sich die Zinsbindung sogar um ein Jahr und vier Monate verringert. Trotz dieser sinkenden Tendenz zeige eine Zinsfestschreibung von knapp elf Jahren, dass Planbarkeit und die Absicherung gegen ein Zinsänderungsrisiko nach wie vor weit oben auf der Agenda von Kreditnehmenden in Deutschland stünden, so Neumann. 

[November 2024]

Zuhause kindersicher machen!

Haus & Grund hat Tipps für Eltern zusammengestellt, um mit einfachen Maßnahmen Unfälle und Verletzungen zu vermeiden. Denn ca. 60% aller Unfälle von Kindern passieren Zuhause.

Hier eine Übersicht:

  1. Möbelstücke, die umfallen können, insbesondere wenn Kinder sich daran hochziehen, an der Wand befestigen.
  2. Kindersicherungen an Schranktüren und Schubladen schützen vor Einklemmen und Zugriff auf gefährliche Utensilien, wie giftige Reinigungsmittel, Medikamente etc.
  3. Spitze Ecken an Tischen, Regalen oder Schränken mit Eckenschutzvorrichtungen aus z.B. Silikon absichern.
  4. Türen mit Türstoppern oder Fingerklemmschutz ausstatten.
  5. Steckdosensicherungen sind besonders wichtig!
  6. Treppen mit Schutzgittern blockieren.
  7. Fenster mit abschließbaren Griffen oder Fenstersicherungen sperren.
  8. Balkone ohne Aufstiegshilfen (Blumenkästen) herrichten und ggf. mit Netzen sichern, wenn keine ausreichend hohe Brüstung vorhanden ist.
  9. Auf rutschfeste Bodenbeläge achten bzw. diese auslegen.
  10. Glasvitrinen und -tische möglichst vermeiden oder Sicherheitsglas nehmen – dies gilt auch für Fenster.

Hier geht es zum ganzen Artikel: https://t1p.de/l6s66.

[November 2024]

Bauzinsen könnten bald wieder steigen

AssCompact berichtet über eine Mitteilung der Interhyp, dass sich die Bauzinsen zwar aktuell weiter auf einem Jahrestiefstwert befinden, die knappe Mehrheit des monatlichen Interhyp-Banken-Panels aber davon ausgeht, dass die Bauzinsen mittel- bis langfristig wieder zulegen werden.

 „Nach einem leichten Anstieg Mitte Oktober bewegen sich die Zinsen für zehnjährige Darlehen jetzt wieder um den bisherigen Jahrestiefstwert von rund 3,3%“, erklärt Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin der Interhyp Gruppe. Bei diesem Niveau dürfte es in den kommenden vier Wochen voraussichtlich auch bleiben.

Laut Mohr sei dies eine sehr gute Situation für Kaufinteressierte mit einer konkreten Immobilie an der Hand. Die Expertin rät, aktiv in die Preisverhandlungen zu gehen und das Kaufvorhaben, wenn möglich, zu den momentan guten Bedingungen vor Jahresende abzuschließen. Denn Mohr zufolge könnten sich die Zinsen im neuen Jahr auch wieder der Marke von 4% nähern.

Die knappe Mehrheit des monatlichen Interhyp-Banken-Panels geht für den Zeitraum von einem halben bis zu einem Jahr davon aus, dass die Bauzinsen zulegen. „Die Wende von der Zinswende der EZB hat die Kapitalmarktzinsen erst einmal nach unten gedrückt. Allerdings scheinen die Finanzmärkte etwas über das Ziel hinausgeschossen zu sein. In den kommenden Wochen sollte sich herauskristallisieren, dass die EZB die Geldpolitik zwar lockert, aber nicht so weit, wie die Märkte das aktuell denken. Daher sollte der Kapitalmarktzins in den kommenden Wochen wieder leicht ansteigen“, erläutert Carsten Brzeski, Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. 

Eine genauere Prognose für die Entwicklung der Bauzinsen sei aber derzeit schwierig, heißt es aus dem Panel. „Eine schwächelnde Wirtschaft und eine hohe Kerninflation könnten dazu führen, dass die EZB in Zukunft vorsichtiger agiert. Daher hat die EZB auch bei der jüngsten Zinssenkung im Oktober 2024 vermieden, einen bestimmten Zinspfad festzulegen“, äußert sich ein Experte.

[November]

Veranstaltung Kreissparkasse Köln

Am Dienstag, den 12. November, trafen sich eingeladene Baufinanzierungspartner der Kreissparkasse Köln in der „Guten Stube“ am Kölner Neumarkt.

Neben sehr interessanten Einblicken zum zum rheinischen Immobilienmarkt inklusive Podiumsdiskussion, gab es weitere Impulse, z.B. zur hauseigenen Vermögensverwaltung.

Danke an Markus Steffens, Stephan Moos, Carsten Wesselmann, Matthias Wirtz, Raphael Drache, Sascha Häusler, und insbesondere an Frau Cornelia Siewert, meine Vertriebspartnerbetreuerin, sowie den weiteren Kollegen für die jederzeit nette Betreuung.

Das Ende, mit Snacks und Getränken, bildete ein lockerer Austausch und das Netzwerken in der der „Kölschen Stube“.

Vielen lieben Dank nochmals für die Einladung zu diesem Event, der ja – wie festgestellt wurde – bald (Kölner) Brauchtum ist…

[November 2024]

PV-Anlagen: so erkennen Sie unseriöse Anbieter

Hierzu gibt es einen Bericht in der Ausgabe 10/2024 von Finanztest/Stiftung Warentest (s. https://t1p.de/9uqtu). So heißt es dort:

Auf dem Photovoltaik-Markt herrscht derzeit Gold­gräber­stimmung. Die Nach­frage ist hoch, die Wartelisten lang. Das lockt vermehrt unseriöse Anbieter an. Unternehmen versuchen, mit Vorkassemodellen schnelles Geld zu machen, oder wollen Photovoltaik-Anlagen von der „Stange“ verkaufen – ohne ausreichende Planung und ohne die Begebenheiten des Daches im Blick zu haben. Dazu kommen teils unseriöse Werbe­versprechen. Die Folge: Die Zahl der Beschwerden bei den Verbraucherzentralen hat deutlich zugenommen.

Finanztest zeigt einen Fall, bei dem nach der Installation einer Photovoltaik-Anlage durch ein regionales und scheinbar seriöses Unternehmen massive Schäden am Dach auftraten und nennt sechs Warn­signale, an denen Haus­besitzer unseriöse Anbieter erkennen können.

Ein lohnenswerter Artikel, der für nur EUR 4,90 auch für Nicht-Abonnenten verfügbar ist.

[November 2024]

„01.11.2004 – 01.11.2024“: klug-finanziert wird „20“

Am 01.11.2004 erblickte klug-finanziert das Licht der (Baufinanzierungs-)Welt. Das bedeutet: heute, am 01.11.2024, gibt es das 20jährige Firmenjubiläum zu feiern.

Wir freuen uns sehr auf das Erreichen dieses Meilensteins! An dieser Stelle sprechen wir allen Kunden, Geschäftspartnern und Freunden herzlichen Dank aus. Denn ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen.

[November 2024]

Wärmepumpe verteuert Kaufimmobilien um bis zu 20%

AssCompact berichtet über eine Analyse des Immobilienportals immowelt die zeigt, dass am Immobilienmarkt die Wärmewende zusehends ihre Spuren hinterlässt. immowelt hat das Angebot und die Preise von Kaufimmobilien mit und ohne Wärmepumpe unter die Lupe genommen, die auf der Plattform inseriert werden. So sind im laufenden Jahr bereits 8,2% der auf immowelt-Portalen zum Kauf angebotenen Wohnimmobilien mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Somit hat sich der Anteil von Wohnimmobilien mit Wärmepumpen innerhalb von nur zwei Jahren fast verdreifacht. Im Jahr 2022 lag der Anteil noch bei 2,8%.

Über welches Heizungssystem eine Immobilie verfügt, wirkt sich inzwischen spürbar auf deren Wert aus. So sind die Angebotspreise von Häusern mit Wärmepumpe im Mittel bis zu 13% höher als für vergleichbare Objekte mit Ölheizung. Wohnungen mit Wärmepumpen weisen sogar einen Preisunterschied von bis zu 20% auf, wie die Auswertung von immowelt ergab.

„Der starke Anstieg des Erdgaspreises im Zuge des Ukraine-Kriegs sowie das Gebäudeenergiegesetz der Bundesregierung haben für eine Heizungswende in Deutschland gesorgt. Der Trend geht zunehmend in Richtung Wärmepumpe“, erklärt Piet Derriks, Geschäftsführer von immowelt. „Aufgrund der drohenden Kosten für den Betrieb oder den Tausch einer in die Jahre gekommenen Heizanlage, gilt eine moderne, energieeffiziente Heizung bei Kaufinteressenten zunehmend als zentrales Merkmal einer Immobilie“, so Derriks weiter.

In den 15 größten deutschen Städten übersteigt der Angebotspreis einer Eigentumswohnung mit Wärmepumpe im Mittel den Preis für eine vergleichbare Immobilie mit Ölheizung um 12,8%. Häuser mit Wärmepumpe sind durchschnittlich 10,5% teurer als Domizile mit Ölheizung.

In Städten mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern erhöhen Wärmepumpen den Angebotspreis für Wohnungen im Vergleich zu Ölheizungen sogar um 20,7%, bei Häusern um 13,3%. Dass der Effekt bei Häusern prozentual niedriger ausfällt, lässt sich laut immowelt insbesondere darauf zurückführen, dass Einfamilienhäuser tendenziell höhere Preise erzielen als Eigentumswohnungen. Der Einfluss einer Wärmepumpe auf den Preis kann bei Häusern absolut sogar höher sein, ist aber prozentual angesichts des höheren Gesamtpreises niedriger.

Die bevölkerungsreichsten Städten hierzulande weisen weniger Immobilien mit Wärmepumpe auf. Dies ist insofern wenig verwunderlich, da der Platz in der Stadt begrenzt und die Eigentümerquote deutlich niedriger ist. Darüber hinaus überwiegen im Gebäudebestand Mehrfamilienhäuser. Auch der Fernwärme kommt in den Metropolen eine größere Bedeutung zu. Laut immowelt sind in den 15 größten Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern aktuell im Mittel nur 2,4% der inserierten Kaufimmobilien mit Wärmepumpe ausgestattet. Städte mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern kommen auf einen höheren Wärmepumpen-Anteil von 5,1%. 

[Oktober 2024]

Wärmepumpe? Lärmschutz beachten!

Haus & Grund RHEINLANDWESTFALEN weist darauf hin, dass bei der Aufstellung einer Wärmepumpe nicht nur der Grenzabstand, sondern auch die Geräuschentwicklung zu beachten ist. Bei Nichtbeachtung kann dies zu Klagen der Nachbarn führen.

Zwar gelten Wärmepumpen in der Regel nicht als genehmigungspflichtige Anlagen. Nach § 22 Absatz 1 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) sind solche Anlagen aber dennoch so zu errichten und zu betreiben, dass schädliche Umwelteinwirkungen verhindert oder zumindest auf ein Mindestmaß beschränkt werden müssen. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe hat eine durchschnittliche Lautstärke (Geräuschpegel) zwischen 40 und 60 Dezibel (dB).

Der zulässige Lautstärkepegel in reinen Wohngebieten ist durch das Bundes-Immissionsschutz-gesetz geregelt. Tagsüber darf die Lautstärke hier nicht über 50 und nachts nicht über 35 dB(A) liegen. Das ist die Maßeinheit des Schalldruckpegels nach der international genormten Frequenz-bewertungskurve A. Vor allem die nachts zulässige Lautstärke liegt oft deutlich unter den Lautstärkeangaben der Wärmepumpen-Hersteller.

Vor diesem Hintergrund sollte bereits beim Kauf einer Luft-Wärmepumpe auf ein leises Gerät geachtet werden, denn nachträgliche Maßnahmen sind häufig teuer und aufwendig. Hinweise auf die Geräuschentwicklung der Luft-Wärmepumpe können in der Regel den technischen Datenblättern entnommen oder über den Händler in Erfahrung gebracht werden. Manche Wärmepumpen verfügen inzwischen auch bereits über einen Nachtmodus mit geringeren Geräuschimmissionen.

Beim Aufstellort ist zunächst die jeweilige Landesbauordnung zu beachten, die den Abstand zur Grundstücksgrenze regelt. Gut geeignet ist die Aufstellung der Wärmepumpe vor dem Haus in Richtung Straße. Ungünstig ist es, wenn sich die Wärmepumpe zwischen Mauern befindet, da sich dadurch der Schall verstärkt.

Bei einer Montage direkt vor einer Hauswand erhöht sich der Schalldruckpegel um etwa 3 dB, bei einer Aufstellung zwischen zwei Wänden um 6 dB gegenüber einer Position abseits der Hauswände. Gerade in Reihenhaussiedlungen ist es schwierig, die Grundstücksgrenzen einzuhalten und einen geeigneten Aufstellort zu finden. Dann können weitere Maßnahmen wie eine Schallschutzhaube helfen.

[Oktober 2024]

Welche Trends die Zukunft des Wohnens prägen werden

AssCompact berichtet über die Studie „Transformation des Wohnens in Deutschland“ der TU Darmstadt, die zusammen mit Baufi24 durchgeführt wurde. Sie geht der Frage nach, wie die steigenden Wohnkosten, staatliche Eingriffe, der soziodemografische Wandel und das wachsende Umweltbewusstsein die Wohnbedürfnisse und -präferenzen der Haushalte hierzulande beeinflussen. Die Ergebnisse der Teilstudien wurden nun in der Studie „So wohnen wir in Zukunft: Eine Metaanalyse zur Transformation des Wohnens in Deutschland“ zusammengefasst und durch weitere Auswertungen ergänzt.

Demzufolge steht der deutsche Wohnimmobilienmarkt, zu 78% von privaten Haushalten getragen, vor einem tiefgreifenden, aber unabdingbaren Strukturwandel. Dem Veränderungsdruck stehe ein seit Jahrzehnten zementiertes Bild von Leben und Wohnen im Weg, das Menschen und Immobilienwirtschaft präge und den Immobilienmarkt lähme, heißt es dazu von den Studienautoren.

Der demografische Wandel und neue Lebensstile zählen zu den Faktoren mit den größten Auswirkungen auf die Wohnsituation. Viele Haushalte wünschen sich laut Studie eine flexiblere und effizientere Nutzung ihrer Wohnfläche, etwa durch flexible Grundrisse und multifunktionale Räumlichkeiten. Den Studienautoren zufolge gewinnen Clusterwohnen und Microliving an Relevanz. Zudem sind viele Menschen bereit, ihre Wohnfläche zu verringern, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen.

Die Bereitschaft zur ökologischen Optimierung der eigenen Wohnimmobilien ist vorhanden. Viele Menschen hierzulande möchten in Solaranlagen, Wärmepumpen und andere nachhaltige Technologien investieren, um die Energiekosten zu drosseln und umweltfreundlicher zu leben. 81% wollen weitgehend energieautark wohnen. Doch viele Haushalte sind finanziell am Limit. So geben über 40% der Befragten mehr als ein Drittel ihres Einkommens für Wohnkosten aus. Vor allem das geplante Verbot von Öl- und Gasheizungen birgt sozioökonomische Risiken.

„Unsere Studie zeigt, dass die Deutschen nicht das Problem, sondern ein wichtiger Teil der Lösung im Klimaschutz sind. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass die Energiewende die Bildung von Wohneigentum sowie die Funktion des Immobilienmarktes insgesamt nicht gefährdet“, unterstreicht Tomas Peeters, Geschäftsführer von Baufi24 und CEO der Bilthouse-Gruppe. „Die Politik sollte die Verantwortlichkeit für den Klimaschutz bei den privaten Eigentümern belassen und diese mit finanziellen Anreizen unterstützen.“

Auch der Trend zum Smart Home hält an: Drei Viertel der Deutschen wollen Geld für digitale Wohntechnologien in die Hand nehmen. Vor allem im Bereich Energiemanagement gibt es großes Potenzial zur Kostensenkung. So haben 74% der Befragten vor, digitale Technologien zu nutzen, um ihren Energieverbrauch zu drosseln. Zugleich stellt die mangelhafte digitale Infrastruktur aber ein großes Hemmnis für viele Haushalte dar, gerade in ländlichen Regionen.

„Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, die Kosten für Energie zu senken und den Wohnkomfort zu erhöhen. Unsere Studien zeigen, dass die Nachfrage nach Smart-Home-Technologien weiter steigen wird. Es ist jedoch unerlässlich, dass der Staat die digitale Infrastruktur weiter ausbaut“, sagt Prof. Dr. Andreas Pfnür, Studienleiter bei der TU Darmstadt.

Als weiteren Trend nennen die Studienautoren die Landflucht: Der ländliche Raum gewinnt immer mehr an Attraktivität. So ziehen es 67% der Befragten in Erwägung, aus städtischen Gebieten in den ländlichen Raum zu ziehen. Als Motive geben sie die hohen Wohnkosten sowie ihr Gesundheits- und Umweltbewusstsein an.

Darüber hinaus bringt die Studienreihe Kritik an den staatlichen Eingriffen in den Wohnungsmarkt zu Tage. So betrachten mehr als die Hälfte der befragten Haushalte die staatlichen Maßnahmen als hinderlich für die Schaffung ihrer gewünschten Wohnsituation. Ein Überdenken der wohnungspolitischen Instrumente sei dringend erforderlich, um die Herausforderungen am Immobilienmarkt besser zu bewältigen, wie es von den Studienautoren dazu heißt.

[Oktober 2024]

So stehen Babyboomer und Millennials zum Immobilienkauf

AssCompact berichtet über die Sicht der jüngeren wie älteren Generation zum Thema Immobilienkauf, die sich aus der Wohntraumstudie der Interhyp-Gruppe zeigt. Hier die Ergebnisse:

Der Wunsch nach Wohneigentum hat sich über die Generationen nicht abgeschwächt. Befragt wurden rund 1.500 Babyboomer bzw. die Generation zwischen 60 und 75 Jahren und Millennials, also 25- bis 39-Jährige, u. a. zu ihren Wohnträumen und zum Thema Immobilienkauf. „Wenn es um die wichtigsten Dinge geht, rangiert sowohl bei Boomern als auch bei Millennials der Wunsch nach einem schönen Zuhause direkt nach Gesundheit auf Platz 2“, berichtet Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin bei Interhyp.

„Schaut man genauer auf die Millennials und hier auf die Gruppe der Mieter, also die Gruppe, bei denen der mögliche Hauskauf noch bevorsteht, wird klar, dass die Sehnsucht nach einem eigenen Zuhause auch in der jüngeren Generation stark ist“, so Mohr weiter. Lediglich 18% innerhalb dieser Gruppe geben an, kein Eigentum erwerben zu wollen. 43% möchten sich eigenen Angaben zufolge ein Eigenheim anschaffen, hätten aber noch nicht die finanziellen Mittel. Mehr als jeder Fünfte der befragten Millennials, die Mieter sind, möchte möglichst bald eine Immobilie kaufen.

Beim persönlichen Wohntraum landet abermals mit 56% und damit 3 Prozentpunkten mehr als im Vorjahr das freistehende Einfamilienhaus auf Rang 1. Dies gilt für beide Generationen. Bei den Millennials ist der Wunsch mit einem Anteil von 61% sogar noch einmal etwas ausgeprägter als bei den Boomern mit 51%. Was die Motive für einen Immobilienkauf angeht, steht die Absicherung im Alter bei beiden Generationen an erster Stelle. Wie Interhyp dazu mitteilt, ist die Gruppe der Boomer hier mit 94% stärker vertreten als die Millennials mit 88%.

„Die Annahme, die jüngere Generation wäre nicht bereit, Abstriche zu machen, um sich den Traum von der Immobilie zu erfüllen, hat sich in unserer Studie nicht bestätigt“, betont Mohr. Bei der Gruppe der Mieter unter den Millennials, bei denen ein möglicher Hauskauf also noch bevorsteht, würden zwei Drittel bzw. 67% für den Immobilienerwerb persönliche Ausgaben etwa für Kleidung oder Unterhaltung verringern. Bei den Boomern würden das nur die Hälfte (47%) tun. Eine höhere Arbeitsbelastung etwa in Form von Überstunden oder zusätzliche Jobs würden 43% der Millennials in Kauf nehmen – bei den Boomern dagegen nur 26%.

„Aus der ersten Intuition heraus ist die Lage für viele ganz klar: Früher war alles besser“, sagt Mohr. „Hier sind sich auch die im Rahmen unserer Studie befragten Vertreter der beiden Generationen einig: 76% finden, dass der Erwerb von Wohneigentum in den vergangenen 30 Jahren schwerer geworden ist“. Immobilienpreise und Nebenkosten waren früher niedriger, so der Konsens. Laut Interhyp-Studie geben 80% der Millennials und 88% der Boomer an, dass die Bezahlbarkeit der Bau- und Nebenkosten schwieriger sei als vor 30 Jahren. Beim Thema Immobilienpreise meinen 79% der Millennials und 88% der Boomer, die Bezahlbarkeit sei im Vergleich zu vor 30 Jahren schwieriger geworden ist.

„Auf die Frage, ob es nun Babyboomer oder Millennials leichter auf dem Immobilienmarkt haben, lässt sich keine eindeutige Antwort geben. Was sich jedoch klar erkennen lässt, ist, dass die multiplen Krisen unserer Zeit Spuren in den Köpfen der Menschen hinterlassen haben. Und diese multiplen Krisen beeinflussen auch das Bild vom Immobilienmarkt, der Blick auf den Hauskauf ist besonders bei den Millennials eingetrübt“, erläutert Mohr weiter.

Aktuell gebe es durchaus gute Chancen beim Eigenheimerwerb. Es sei derzeit ein Käufermarkt mit einem großen Angebot an Immobilien. Insbesondere bei Bestandsimmobilien mit niedrigerer Energieeffizienz würden sich spürbare Preisabschläge erzielen lassen. „Die Immobilienpreise steigen zwar wieder leicht, liegen aber noch unter den Spitzenwerten aus 2022. Und die Zinsen sind mit aktuell 3,26% für zehnjährige Darlehen so niedrig wie seit Jahresbeginn nicht mehr“, so die Expertin. 

[Oktober 2024]