AssCompact berichtet von einer aktuellen Studie von DIW und DZA. Danach werden die steigenden Wohnkosten in Deutschland vor allem für ältere Menschen immer mehr zur Belastung bis hin zur Überbelastung.

Die wachsenden Wohnkosten hierzulande stellen insbesondere für ältere Menschen ab 65 Jahren zunehmend ein Problem dar, zumal ihre Einkommen nicht im selben Maße steigen. In der Folge werden Wohnkosten für immer mehr ältere Menschen zur Belastung; für etliche von ihnen stellen sie sogar eine Überbelastung dar. Zu diesen Ergebnissen kommt eine gemeinsame Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA). Die Analyse basiert auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und des Deutschen Alterssurvey.

Laut Studie gaben Mieterhaushalte mit einer Referenzperson ab 65 Jahren im Jahr 2016 durchschnittlich 34% ihres Einkommens für Wohnen aus – das heißt für Miete und Nebenkosten. Dagegen mussten Eigentümerhaushalte lediglich 15% ihres Einkommens für die laufenden Wohnkosten ausgeben, also für Zins- und Tilgungszahlungen von Immobilienkrediten sowie Nebenkosten. Seit 1996 haben die Wohnkosten für Mieter ab 65 Jahren deutlicher zugelegt (+101%) als für Eigentümer (+77%).

Anteilig gibt es unter Älteren mehr Eigentümerhaushalte als noch vor 20 Jahren (45% gegenüber 56%), aber dieser Umstand sei laut DIW und DZA insbesondere darauf zurückzuführen, dass immer mehr Ältere aus den höheren Einkommensklassen über Wohneigentum verfügen. Demgegenüber wohnt die Mehrheit der älteren Haushalte mit niedrigen Einkommen zur Miete. Unter den 20% mit den niedrigsten Einkommen in dieser Altersklasse beläuft sich der Mieteranteil auf 66%. Insbesondere diese Gruppe ist von den stark steigenden Wohnkosten extrem belastet.

Von einer hohen Belastung ist die Rede, wenn für die Wohnkosten eines Haushalts 30% und mehr seines Nettoeinkommens anfallen. Dies lag der Studie zufolge im Jahr 2016 bei zwei Drittel der Mieterhaushalte mit einer Referenzperson ab 65 Jahren vor. Bei 38% der Mieterhaushalte liegt sogar eine Überbelastung durch die Wohnkosten vor, da sie 40% und mehr des Haushaltseinkommens für Miete und Nebenkosten aufbringen müssen. Im Jahr 1996 zeigte sich noch ein anderes Bild: 38% der Mieterhaushalte waren von einer hohen Belastung (über 30%) und 22% von einer Überbelastung (über 40% des Einkommens) betroffen.

„Ältere Menschen mit niedrigen Einkommen leben deutlich häufiger zur Miete als andere in dieser Altersklasse und gerade sie sind mit einem rasanten Anstieg der Wohnkosten konfrontiert. Das heißt: Wohnraum ist für zunehmend viele Seniorinnen und Senioren unbezahlbar“, unterstreicht die Studienautorin Laura Romeu Gordo vom DZA. Vor allem für allein lebende Mieter ab 65 Jahren ist die Lage prekär: Sie müssen im Schnitt über ein Drittel ihres Einkommens für die laufenden Kosten ihrer Wohnung aufbringen.

Die Studienautoren schlagen mehrere Lösungsansätze vor, darunter die Förderung des Wohneigentums. Diese Maßnahme würde sich allerdings erst langfristig auswirken, da der Wohnungs- oder Häuserkauf meist eher in jüngeren Jahren erfolgt. „Ein zweiter Ansatz, ist für ausreichende Einkommen der Betroffenen zu sorgen“, erklärt Markus Grabka, Verteilungsforscher am DIW Berlin und Studienautor. „Die dynamisierte Anpassung des Wohngelds, die die Bundesregierung plant, ist sicherlich ein Schritt in diese Richtung.“ Als dritten Lösungsansatz führen die Studienautoren den sozialen Wohnungsbau an. Sie plädieren für den Bau von mehr Sozialwohnungen, vor allem in und um Großstädte. „Hierbei sind die Bedürfnisse älterer Menschen zu beachten, zum Beispiel kleine, barrierefreie Wohnungen“, so Laura Romeu Gordo.

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[Juli 2019]